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Ein Turnier und keiner geht hin

Stell dir vor es wäre ein Turnier und keiner geht hin. Meine Liebsten und ich sind gesund. Wir haben genug zu essen, ein warmes Zuhause und allen geliebten Tieren um uns herum geht es gut. Viele haben im vergangenen Jahr ihren Job verloren oder mussten um ihre Existenz oder ihre Gesundheit fürchten. Auf der ganzen Welt herrschen momentan dieselben Gefühle: Ungewissheit, Angst, Frustration aber auch Hoffnung. Trotz allem Unangenehmen denke ich, dass sich aus der aktuellen Situation auch Positives mitnehmen lassen kann. Sei es mehr Zeit mit der Familie oder auch nur Zeit, um mal den Keller aufzuräumen, das längst überfällige Fotobuch zu gestalten oder einen Gemüsegarten anzulegen. Auch hat die ganze ausserordentliche Situation aus vielen von uns ganz viel Kreativität, Flexibilität und Spontanität herausgekitzelt, egal ob mit Skype-Spieleabenden, Take-Away-Menüs, Online-Video-Trainings oder anderen kreativen Hobbys. Das Wichtigste – finde ich – ist, dass man sich nicht stressen lässt von einer Sache, die man selbst nicht in der Hand hat.

Adrienne Speidel, NRHA Präsidentin Foto: Daniel Henzi

«Stell dir vor, es findet ein Turnier statt und keiner geht hin» – Ungefähr so hat sich mein erstes Amtsjahr als Präsidentin der NRHA Switzerland angefühlt. Mir ist klar, dass ich hier auf sehr hohem Niveau klage, wenn ich traurig oder gar wütend bin, dass ich letztes Jahr nicht auf Turniere gehen konnte wie gewohnt. Aber trotzdem denke ich, rede ich vielen aus dem Herzen. Wir lieben Reining. Wir lieben es unsere Pferde zu trainieren, auf Turniere zu fahren, uns zu messen und am Abend gemütlich ein Glas Wein zusammen mit Freunden zu trinken.

Seit ich das Amt als Präsidentin der NRHA Switzerland übernommen habe, organisierte ich im Jahr 2020 drei Turniere. Jede einzelne Show erforderte eine Menge Organisation, Koordination und Einsatz in vielerlei Hinsicht. Insbesondere, weil es das erste Jahr war – sowohl für mich, als auch für den neuen NRHA-Vorstand, bedeutete dies noch zusätzlich etwas mehr Aufwand. Es bedeutete aber auch mehr Vorfreude. Unser Vorstand ist unglaublich motiviert in das erste Amtsjahr gestartet, wir konnten es kaum erwarten die ersten Shows zu erleben und freuten uns riesig auf den Spring Slide als ersten offiziellen Anlass unter unserer Leitung. Die Enttäuschung war riesig, als sich abzeichnete, dass der Spring Slide nicht stattfinden konnte, jedoch waren wir zuversichtlich, dass einige Wochen später dann dafür der Swiss Slide umso besser würde. Doch auch diese Hoffnung wurde bald begraben. Der Sommer kam, die Situation lockerte etwas auf. Im August konnten wir sogar die Generalversammlung im Rahmen des Swiss Derbys, welches als einziges Turnier auf der Horse Academy stattfinden konnte, abhalten. Mit dieser Entspannung kamen auch Zuversicht und Motivation zurück und wir setzten alles auf den Fall Slide im Herbst. Wir waren bis wenige Tage vorher noch optimistisch, dass der Fall Slide stattfinden kann und haben dafür alle Hebel in Bewegung gesetzt. Leider verschlechterte sich die Situation dann in kurzer Zeit wieder so drastisch, dass wir schlussendlich doch keine andere Wahl hatten, als auch dieses Turnier abzusagen.

Alle die mich kennen wissen, dass ich nicht so schnell aufgebe. Deshalb starte ich auch jetzt voller Zuversicht und Elan, zusammen mit meinem motivierten Vorstand in ein neues Jahr. Ich bin sehr dankbar für die geniale Arbeit, welche jeder einzelne von ihnen leistet und kann mich voll und ganz auf sie alle verlassen. Wir alle sind optimistisch und bereit für hoffentlich das erste Turnier an Ostern, gefolgt vom Swiss Slide Ende Mai und dem krönenden Abschluss Ende Oktober am Fall Slide in Mooslargue. Ich freue mich jetzt schon Euch alle am Spring Slide wieder zu sehen! Bis dahin gutes Trainieren, bleibt gesund und lasst euch nicht unterkriegen.

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